Abstract
Ziel dieser Arbeit war die Synthese neuer ternärer Iodide der Selten-Erd-Elemente mit
Erdalkalikationen. Durch Reduktion von LaI
3
mit elementarem Strontium gelang die Syn-
these des ersten ternären Selten-Erd-Iodids mit einem Erdalkalikation. In SrLaI
4
und dem
dazu isotypen BaLaI
4
liegen Stränge flächenverknüpfter quadratischer [LaI
8
]-Antiprismen
vor, die entlang [100] verlaufen. Eine Ausordnung der Lanthan- und Erdalkalikationen auf
kristallographisch verschiedene Lagen kann durch die Existenz eines überschüssigen
Elektrons erklärt werden, das sich in einem 5d-Zustand der Lanthan-Ionen befindet. Durch
Wechselwirkungen der überschüssigen Elektronen benachbarter Lanthan-Ionen kommt es
zur Bildung der [LaI
8
]-Polyederstränge. Die Erdalkali-Ionen sind ebenfalls quadratisch-
antiprismatisch von I
-
-Ionen umgeben und wirken verbrückend zwischen benachbarten [LaI
8
]-
Strängen. Daneben lieferte die Reduktion von LaI
3
mit Strontium auch LaI
2
, dessen Kristall-
struktur erstmals an Einkristallen bestimmt werden konnte.
In einer Nebenreaktion traten bei der Umsetzung von LaI
3
mit Barium Kristalle der Zusam-
mensetzung La
9
O
4
I
16
auf. In der Kristallstruktur von La
9
O
4
I
16
treten Ketten transkanten-
verknüpfter [La
4
O]-Tetraeder auf, die entlang [010] über isolierte quadratisch-anti-
prismatische [LaI
8
]-Einheiten verbrückt sind.
Reduktion von PrI
3
mit Barium führt dagegen zur Bildung von Ba
6
Pr
3
I
19
. In Ba
6
Pr
3
I
19
liegen
ebenfalls quadratisch-antiprismatisch koordinierte Praseodym-Ionen vor, die über gemein-
same Flächen zu Strängen zusammengefaßt sind. Diese Stränge sind jedoch so durch leere
würfelförmige Polyeder unterbrochen, dass isolierte [Pr
3
I
16
]-Einheiten vorliegen. Drei kri-
stallographisch unterschiedliche Barium-Ionen, die in Form unregelmäßiger Polyeder koor-
diniert sind, sorgen für die Verbrückung der Einheiten.
Reduktion von PrI
3
mit Strontium führte zur Bildung von Pr
2
I
5
.
Umsetzung von ScI
3
mit Strontium führte zu Sc
0,87
I
2
, das im CdI
2
-Typ kristallisiert, dessen
Oktaederplätze jedoch nur zu 87% besetzt sind.
Die Reaktion von NdI
3
mit Strontium führte zu einem Mischkristall der Zusammensetzung
Sr
0,41
Nd
0,59
I
2
, der in der Kristallstruktur von SrI
2
kristallisiert.
Erste Versuche zur Synthese eines ternären Selten-Erd-Bromids führten nicht zur erwarteten
Verbindung. Es wurden Kristalle der Zusammensetzung La
4
OBr
7
erhalten, in denen isolier-
te [La
4
O]-Tetraeder vorliegen, die durch vier unterschiedlich koordinierende Bromid-Ionen
miteinander verbrückt sind.
Im System Dy / DyI
3
konnten durch geeignete Präparation Kristalle von DyI
2
erhalten werden,
dessen Kristallstruktur erstmals anhand von Einkristalldaten aufgeklärt wurde.
Versuche zur Synthese einer Modifikation von PrI
2
führten zu Kristallen der Modifikatio-
nen IV und V, deren Auftreten als abhängig von der Abkühlgeschwindigkeit zu bezeichnen
ist.
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